GoPro liebt es, Grenzen zu überschreiten: Je holpriger der Weg, je verrückter das Unterfangen, umso besser das Bild. Aber es gibt nun mal eine Korrelation zwischen Action- und Bildwacklern. Soll heißen: Je mehr Du pusht, desto mehr wackeln Deine Bilder in der Regel auch. Mit der GoPro HERO7 Black bekam das GoPro Team die Eliminierung von Wacklern zur Aufgabe. Das war die Geburtsstunde von HyperSmooth. Im Folgenden werfen wir einmal einen Blick auf die Ausführungen von Maxim Karpushin, Senior Engineer Algorithmen bei GoPro. Zum Abschluss gibt es zudem noch Tipps zur Nutzung!
Es gibt zwei Arten, Videos zu stabilisieren: physisch und elektronisch. Als die HERO7 Black designt wurde, sollte nicht der Nutzer neue Möglichkeiten zur besseren Stabilisierung an die Hand bekommen. Vielmehr sollte ein Weg gefunden werden, das Material gleich im Inneren der Kamera – also elektronisch – glattzuziehen. So begann der Kreativprozess zu HyperSmooth, einer neuartigen Stabilisierungs-Technik, die rohe Kamerabewegung analysiert und in flüssige, stabile Bilder verwandelt.
Bei HyperSmooth dreht sich alles um die Bewegung. Proaktiv und in Echtzeit werden Bewegungen analysiert und die passende, bestmögliche Stabilisierung hinzugefügt – Wackler werden so eliminiert und die Aufnahme verbessert. Die Kombination mit GoPro’s patentiertern Algorithmen zur Rolling-Shutter Korrektur lässt die HERO7 Black eine Stabilisierung wie mit einem Gimbal abliefern. Um HyperSmooth die Arbeit zu ermöglichen, wurde zudem die Power des GP1 Chip erhöht und ein zusätzliches 1GB SDRAM hinzugefügt.
Ein Wort zur elektronischen Bildstabilisierung
HyperSmooth arbeitet komplett elektronisch (Electronic image stabilization=EIS). Dabei wird ein minimaler Teil des Bildrandes beschnitten, um die Kamerabewegung abzuschwächen. Dieser abgeschnittene Teil wird als „Stabilisationsrand“ bezeichnet, bei GoPro beträgt dieser 5%.
Im Vergleich zu anderen Stabilisierungstechniken hat EIS drei entscheidende Vorteile:
• Es sind keine beweglichen Teile notwendig. Deine GoPro ist genauso haltbar, wasserfest und robust, wie sie immer war. Gegenüber anderen optischen Stabilisatoren (OIS) ist das ein großer Vorteil, da diese leicht beschädigt werden können.
• Hochfrequente Bewegungen werden unmittelbar und (nahezu) vollständig ausgeglichen. Mechanische Gimbal können hier aufgrund ihrer Beschaffenheit Probleme haben. Die Motoren sind nicht in der Lage, schnell genug zu kompensieren, während EIS mit Lichtgeschwindigkeit arbeitet (so gut wie zumindest).
• EIS arbeitet überall. Unter Wasser oder im All? Arbeitet immer noch! Gimbal können in Wasser oder Schwerelosigkeit Probleme machen. Letzteres gilt beispielsweise auch für Free Fall Szenarien.
HyperSmooth Tipps und Tricks
Hier noch zwei Tipps, um das Maximum aus HyperSmooth herauszuholen:
• Bei besonders bewegungsintensiven, wackligen Aktivitäten den Zoom benutzen. Du opferst natürlich etwas Sichtfeld, erreichst dafür aber eine verbesserte Stabilisierungsmarke. Oft ist ein kleiner Zoom (10-15%) schon genug, um Deine Bildstabilität entscheidend zu pushen. Das etwas verkleinerte Sichtfeld ist dabei praktisch kaum wahrnehmbar.
• Das lineare Sichtfeld (Mode) nutzen. Wie beim Zoom beschrieben, sorgt der Linear Modus für eine weitere Verbesserung von HyperSmooth und beeinträchtigt die Bildqualität dabei praktisch nicht.
…und jetzt hyperschnell zur neuen GoPro HERO7 Black mit HyperSmooth!
Servus,
ich habe mir die HB7 zugelegt, muss bis jetzt aber sagen, dass ich von Hypersmooth noch nicht so begeistert bin. Ich Vergleich zur HB5 oder HB6 hätte ich vom Bildstabi schon mehr erwartet. Ich glaube die meisten Videos im Netz sind noch extrem nachgearbeitet. Wenn ich beim Downhill über eine dickere Wurzel fahre oder springe, wackelt das Bild trotzdem noch intensiver, wie es eigentlich von Gopro angepriesen wurde.
Mir fehlt da viel mehr Input wie man fast ruckelfreie Videos hinbekommt, außer der Tipp mit dem ranzoomen, das hilft nämlich auch nicht immer.
Ben
Hallo, die Bildstabilisierung ist um Welten besser bei der Hero7 Black. Wurde sie auch korrekt aktiviert? Bitte beachten, dass Hypersmooth nicht in jeder Videoeinstellung möglich ist.
Hallo, beim Mountainbiken ersetzt Hypersmooth meiner Meinung nach kein Gimbal, da wenn ich es am Körper trage (Rucksackschnalle, Chesty) es bei Änderung der Sitzposition (aufrecht oder gestreckt) nicht horizontal bleibt also nach unten oder oben geht. Außerdem kann ich z.B. ein Karma GRIP vom Rucksack lösen (Peak Clip) und dann in der Hand halten und zum Beispiel mich selbst von hinten, meinen Sohn neben/hinter mir oder die Reifen am Boden etc. filmen. dabei bleibt die Kamera immer waagerecht und zeigt nicht auf Himmel und Boden wie es mit einem Selfiestick wäre.