Seit ein paar Tagen ist die neue GoPro HERO10 Black nun bereits zu haben und traditionell geht man beim alljährlichen Launch des Top-Modells auch in 2021 mit Superlativen an den Start. “A new era of GoPro” – eine neue Ära GoPro – tönt es aus dem US-amerikanischen Marketing, bei GoPro Deutschland ist man etwas weniger pathetisch und konzentriert sich auf die entscheidenden Merkmale. Schneller, flüssiger, einfacher – das sind die Schlagworte für die neue GoPro HERO10 Black. Zu verdanken ist das in erster Linie dem neuen GP2-Prozessor, mit dem die GoPro ein „vollkommen neues Niveau“ erreichen soll. Ob dem wirklich so ist, schauen wir uns im Folgenden doch mal genauer an.
Mehr Tempo…
Die neue GoPro HERO10 Black verspricht “volle Geschwindigkeit und totale Leichtigkeit”. Dank des neuen GP2-Prozessors nimmt sie auch bei schlechten Lichtverhältnissen ultrascharfe Videos mit noch optimalerer Bildstabilisierung (HyperSmooth 4.0) in allen Modi auf.
Äußerlich hat es wie erwartet keine großen Änderungen gegeben, man setzt auf das bewährt kompakte Design und auch die zwei Displays auf Vorder- und Rückseite bleiben selbstverständlich erhalten. Einzig die Logoprägungen kommen bei der HERO10 Black nun in leuchtendem GoPro-Blau daher. Da diese minimale Änderung wohl jedoch nur echten GoPro Jüngern gleich eine neue Kamera wert wäre, begeben wir uns direkt zu den inneren Werten.
Tatsächlich zieht die HERO10 das Tempo merklich an und nimmt jetzt ultrascharfe 5,3K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde auf. In der weit verbreiteten Auflösung 4K schafft das neue Top-Modell gar unglaubliche 120 Bilder pro Sekunde (fps). So schnell ist derzeit keine andere Action-Cam auf dem Markt. Der Vorgänger GoPro HERO9 Black oder die Alternative aus dem Hause DJI, die DJI Osmo Action, schaffen „nur“ 60 Bilder pro Sekunde. Wer die derzeit maximale Bildrate wünscht, der muss die Auflösung auf 2,7K (2704×1520 Pixel) herunterschrauben, bekommt dafür jedoch dann starke 240 Bilder pro Sekunde.
Neben der Bildrate macht der neue Prozessor in der GoPro HERO10 Black auch mehr Tempo auf dem Touch-Screen und bei der Menü-Steuerung. Diese läuft merklich flüssiger und schneller und auch die Übertragung der eigenen Aufnahmen geht nun wesentlich fixer. Bei der kabellosen Verbindung via WiFi werden 30% mehr Geschwindigkeit erreicht und erstmals ist auch eine Kabelverbindung direkt zum Smartphone möglich.
…weniger Akku
Die neue Prozessor-Power birgt allerdings auch Nachteile, denn durch die hohe Auflösung und Framerate müssen Unmengen an Daten verarbeitet und gespeichert werden. Das zehrt laut CHIP Praxistest am Akku, verbraucht Speicherplatz und kann bei längeren Aufnahmen zu einem Hitzestau in der GoPro führen, welcher die Cam der CHIP Redakteure nach ca. 30 Minuten zum Abschalten brachte. Diese Test-Kulisse lässt sich jedoch nicht ohne Weiteres auf „normales“ Filmen draußen übertragen, da hier Außenluft und Wind für Abkühlung sorgen. Für die meisten Filmer handelt es sich schlussendlich um ein theoretisches Phänomen.
Auch Computerbild attestiert der neuen GoPro dank GP2-Prozessor mehr Schnelligkeit und Stärke, weist aber auch darauf hin, dass das erhöhte Tempo und die vielen Highlights (natürlich) an der Akkulaufzeit nagen. Bei 4K Aufnahmen reichte der Akku der Computerbild Redakteure gerade einmal 77 Minuten, bei Full HD dann akzeptable 94 Minuten. Auch der Verweis auf den recht heiß laufenden Dauerbetrieb bleibt nicht aus. Auch hier kühlt man mit ein wenig Fahrtwind.
Weich, weicher, weichgespült?
Die abermals optimierte Bildstabilisierung kommt nun als HyperSmooth 4.0 daher. Ein Gimbal ist laut GoPro nicht mehr nötig. Die Software eliminiert zuverlässig Ruckler und Erschütterungen und sorgt selbst beim wildesten Ride für softe Aufnahmen. In der Tat wurde die Stabilisierung noch einmal optimiert und kommt jetzt so butterweich daher, dass mancher sich gar fragt, ob die Aufnahmen überhaupt noch authentisch rüberkommen oder vielleicht schon eine Stufe zu perfekt dahingleiten. Grundsätzlich und für viele Anwendungen ist die Stabilisierung aber wirklich phänomenal.
Kreatives Kraftpaket
Variable Mods verwandeln auch die GoPro HERO10 Black in ein kreatives Kraftpaket. Wie bei HERO8 und HERO9 Black sind ein Media Mod, ein Light Mod und ein Display Mod sowie der Max Lens Mod als optionales Zubehör mit von der Partie.
Gute Nachrichten in Punkto Zubehörlinie: Die Mods der HERO9 Black sind kompatibel mit der neuen HERO10 Black. Im vergangenen Jahr kam die HERO9 Black mit komplett neuen Mods daher, sprich die der HERO8 waren nicht kompatibel, was bei vielen Usern zurecht für Unmut sorgte.
Abo bleibt
Auch in 2021 lockt GoPro natürlich erneut mit diesem seit letztem Jahr erhältlichen „Feature“, welches man durchaus auch etwas kritisch sehen kann. Letztendlich handelt es sich um eine logische Konsequenz der neuen und aggressiveren GoPro Verkaufsstrategie: Man möchte sich verstärkt auf den Direktvertrieb konzentrieren und so langfristig die Gewinne maximieren.
Auch die GoPro HERO10 Black ist also wieder zu einem reduzierten Abo-Preis erhältlich: 429,98 Euro inklusive GoPro-Jahresabo. Das sind noch einmal satte 50.- Euro mehr als der Startpreis der HERO9 Black mit Abo in 2020. Das GoPro Abo bietet dabei unbegrenzten Cloud-Speicher, bis zu 50% Rabatt auf GoPro.com oder einen Kameraersatz.
Die Nachteile eines Abos kennt derweil so ziemlich jeder unter uns – wer Bedenken in Punkto Datenschutz, versteckter Kosten oder übermäßiger Interaktion hegt, kann die Cam natürlich auch zum stolzen Preis von 579,98 Euro ohne Abo beziehen, da sind wir dann bereits bei saftigen 100.- Euro mehr als im letzten Jahr. Die Entscheidung wird der Mehrheit da wohl mit dem Kampfpreis von GoPro leicht(er) gemacht.
Grundsätzlich will man mit dieser Verkaufsstrategie Kunden dauerhaft und nachhaltig binden und wirft zugleich noch die Fachhändler und kleineren Shops endgültig aus dem Rennen – was man davon halten mag, bleibt letztendlich jedem selber überlassen.
Mehr camforpro!
Wir von camforpro sind, wie alle soliden und langjährigen Fachhändler, erneut nicht beim Launch dabei und können euch daher noch nicht sagen, wann genau wir die GoPro HERO10 Black in unserem Sortiment aufnehmen können. Bis dahin setzen wir auf unser breit gefächertes Sortiment rund um GoPro und DJI, die nach wie vor genialen GoPro HERO9 Black und HERO8 Black, unseren Kundenservice – und natürlich unsere treue camforpro Community!